Die Mittel, die für das Gesundheitswesen zur Verfügung stehen sind begrenzt. Die Allokation der vorhandenen Ressourcen, sprich die Zuweisung knapper Mittel auf die bestmögliche Verwendungsart, nimmt daher einen besonderen Stellenwert ein.
Krankheitskostenrechnungen stellen eine fachliche Grundlage für politische Entscheidungen bereit und bieten allen Interessierten eine datengestützte Informationsgrundlage. Angesprochen sind Gesundheitspolitikerinnen und Gesundheitspolitiker, Expertinnen und Experten in der öffentlichen Verwaltung oder wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen sowie Interessensvertretungen. Wenn vergleichbare Zeitreihen zur Verfügung stehen, können über die Krankheitskostenrechnung auch Aussagen zur Wirksamkeit von Maßnahmen (z.B. Prävention) getroffen werden. Zudem liefern Krankheitskostenrechnungen grundlegende Informationen für HTA-Berichte (z.B. ökonomischer Hintergrund) sowie für gesundheitsökonomische Evaluationen.
Ziele des vorliegenden Berichts zur Krankheitskostenrechnung sind die Definition der grundlegenden Begriffe, Darlegung der Erkenntnisse zur Methodik sowie Empfehlung einer Vorgehensweise für Österreich.
Auf Basis des von der Abteilung Evidenzbasierte wirtschaftliche Gesundheitsversorgung erstellten Methodenhandbuchs erfolgte eine systematische Literaturrecherche mit dem Ziel, methodische Empfehlungen zur Krankheitskostenrechnung in Österreich vorzulegen. Die wesentlichen Erkenntnisse dieser Recherche sowie Empfehlungen zur Durchführung der Krankheitskostenrechnungen in Österreich werden in diesem Bericht beschrieben.