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Die Qual der Wahl: Zum Kassen- oder zum Wahlarzt?


Wahlärzte und -ärztinnen stellen international gesehen eine Besonderheit Österreichs dar. Kaum ein Bereich des Gesundheitssystems ruft so unterschiedliche Reaktionen in der Bevölkerung hervor: So hoch sie von manchen Versicherten im Sinne der freien Arztwahl geschätzt werden, so sehr werden sie von anderen wiederum als Zeichen der Zweiklassenmedizin abgelehnt.

Auch die Medien haben in den letzten Jahren das Thema entdeckt und berichten von beeindruckenden Wachstumsraten des wahlärztlichen Bereichs. Doch wie stellt sich die Entwicklung tatsächlich dar und was sind die Gründe dafür? Weshalb nehmen PatientInnen Mehrkosten in Kauf, um Wahlärzte/-ärztinnen aufzusuchen? Im Rahmen der Veranstaltung am 23. Jänner 2019 wurden diese Fragen in zwei Vorträgen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und mit ExpertInnen diskutiert.

Tim Teichert, MA, arbeitet seit vielen Jahren in der Abteilung EWG zum Thema „Wahlärzte/-ärztinnen“ aus Planungssicht. Er fasste in seinem Vortrag seine Erkenntnisse zusammen und unterzog den Bereich einem reality check auf Basis der vorhandenen Routinedaten: Wie lässt sich der Begriff Wahlarzt/-ärztin definieren? Welchen Anteil an der Versorgung tragen die Wahlärztinnen und -ärzte und wie versorgungswirksam sind sie für das österreichische Gesundheitssystem? Wie stellt sich ihre Entwicklung dar?

Ao. Univ.-Prof. Dr. Franz Kolland, Professor am Institut für Soziologie an der Universität Wien, gewährte in seinem anschließenden Vortrag Einblicke in die PatientInnenperspektive. Im Rahmen einer qualitativen Studie ist Prof. Kolland der Frage nachgegangen, was die treibenden Faktoren hinter einem Wahlarztbesuch aus Patientenperspektive darstellt und wie der Wahl- im Vergleich zum Vertragsbereich gesehen wird. 

Zuletzt aktualisiert am 29. Januar 2019