Potentiell Inappropriate Medication und Adverse Drug Events in Österreich
Medikamente sind ein zentraler Bestandteil von vielen medizinischen Behandlungen. Sie sollten entsprechend dem medizinischen Wissen, wie es oft in Leitlinien abgebildet ist, der Erfahrung der Behandler aus dem klinischen Alltag und den Wünschen und Betroffenheiten der Patienten eingesetzt werden. Treffen in einer Person mehrere Krankheiten und ihre Behandlungsnotwendigkeiten zusammen, so steigt das Risiko, dass es zu unerwünschten Folgen bei der Medikamenteneinnahme kommt. Mehrfache Erkrankungen häufen sich im höheren Lebensalter. Gleichzeitig kann dort die Verträglichkeit aufgrund üblicher Funktionsabnahmen beispielsweise bei der Ausscheidung über die Nieren abnehmen.
Diese Veranstaltung versucht einen Blick auf die wissenschaftliche Evidenz zu diesem Thema mit Ergebnissen der Versorgungsforschung basierend auf österreichischen Daten. Damit wird Information zur Behandlungsqualität und Patientensicherheit zur Diskussion gestellt.
Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Walter Gall ist Professor am Zentrum für Medizinische Statistik, Informatik und Intelligente Systeme an der Medizinischen Universität Wien. Sein Forschungsinteresse gilt u.a. dem Medical Data Modelling, Systemen für einrichtungsübergreifende, patientenzentrierte Gesundheitsakten und der populationsbezogenen Analyse von Routinedaten mit dem Fokus auf Patientensicherheit.
Univ.-Prof. Dr. Andreas Sönnichsen ist Vorstand der Abteilung für Allgemein- und Familienmedizin und Professor an der Medizinischen Universität Wien. Zudem ist er im Vorstand des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Schwerpunkte seiner Arbeit sind neben evidenzbasierter Medizin, medizinische Versorgungsqualität, Patientensicherheit und Polymedikation.