Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Pro Jahr erkranken etwa 4.600 Frauen, 1.500 sterben daran. Je früher diese Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungs- und Überlebenschancen und damit auch die Lebensqualität.
In gemeinsamen Verhandlungen zwischen der Österreichischen Ärztekammer und der Sozialversicherung wurden die Eckpunkte eines neuen Früherkennungsprogrammes fixiert. Diese wurden am 1. Juli 2011 der Bundesgesundheitskommission vorgelegt. Damit werden gänzlich neue Maßstäbe in der Früherkennung gesetzt. Wesentlich ist neben der Tatsache, dass alle Frauen in der Zielgruppe eingeladen werden, die hohe Qualität des Untersuchungsablaufs.
Für jede Mammografie wird von zwei hochqualifizierten Radiologen bzw. Radiologinnen unabhängig voneinander ein Befund erstellt. Falsche Befunde können mit dem durchgehenden „Vier-Augen-Prinzip“ maßgeblich reduziert werden. Die im Zuge des neuen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms erarbeiteten Qualitätskriterien werden zukünftig für alle Untersuchungen gelten, nicht nur für jene, die im Rahmen des Screenings gemacht werden.
Bereits ab 45 Jahren werden Frauen regelmäßig zur – selbstverständlich freiwilligen – Teilnahme an der Mammografie eingeladen. Bereits ab 40 Jahren und zwischen 70 und 75 Jahren können Frauen auch ohne eine solche Einladung das kostenfreie Programm in Anspruch nehmen, indem sie eine persönliche Einladung anfordern („Selbsteinladung“). Dazu kommt: Alle in Österreich gemeldeten Frauen werden eingeladen, auch jene (wenigen), die nicht von der Sozialversicherung erfasst sind.
Internationale Führungsrolle
Österreich ist das erste Land, wo bei klar definierten Rahmenbedingungen (konkret: dichtes Brustgewebe) automatisch eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) durchgeführt wird. Mit diesem Vorgehen führt die Sozialversicherung Österreich an die Spitze. Ein wichtiges Anliegen der Sozialversicherung ist die Aufrechterhaltung der wohnortnahen Versorgung. Um das Betreuungsangebot zu optimieren und die bestehenden Arzt-Patienten-Beziehungen zu nützen, ist die Einbindung der Vertrauensärzte und -ärztinnen von großer Bedeutung.
Der Start ist für 2012/2013 vorgesehen
Bis das Programm anläuft, bleiben selbstverständlich die bestehenden, bewährten Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchungen aufrecht. Daher gilt unverändert der Appell an alle Frauen, diese Angebote im Interesse der eigenen Gesundheit und Lebensqualität in Anspruch zu nehmen.