Der Autor:
Univ. Doz. Mag. Dr. Wolfgang Dür
ist Soziologe und Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts Health Promotion Research.
KoautorInnen:
Mag. Dr. Rosemarie Felder-Puig
Mag. Robert Griebler
Waldemar Kremser
KURZFASSUNG
Ergebnisse aus der Schüler- und Lehrerbefragung des 7. österreichischen Health Behaviour in School-aged Children Survey
Die Gesundheit von Schülern und Lehrern sowie die Qualität der Schulen weisen bundesländerspezifische Unterschiede auf. Die Ursachen dafür sind vielfältig und könnten mit Unterschieden in der Jugendgesetzgebung, lokaler Jugendförderung, der regionalen Schul- und Gesundheitspolitik sowie mit der wirtschaftlichen Situation der Jugendlichen im Zusammenhang stehen. Auch Maßnahmen und Projekte der schulischen Gesundheitsförderung werden in den einzelnen Bundesländern in unterschiedlicher Intensität und mit verschiedenen Herangehensweisen bzw. Zielsetzungen umgesetzt. Der 7. österreichische Health Behaviour in School-aged Children (HBSC) Survey von 2006 bietet eine Datengrundlage für die Analyse der bundesländerspezifischen Unterschiede. Die Ergebnisse können der Planung, Koordination und Schwerpunktsetzung künftiger Maßnahmen regionaler schulischer Gesundheitsförderung dienen.
Im Bundesländervergleich zeigt sich ein sehr differenziertes Bild. In Bezug auf das Gesundheitsverhalten und die Gesundheit von Lehrern und Schülern ist ein Ost-West Gefälle sichtbar. Vor allem Lehrer/Schüler aus dem Burgenland und aus Wien sind häufiger belastet und haben höhere Prävalenzen bei Risikoverhaltensweisen. Die westlichsten Bundesländer Österreichs weisen hier deutlich bessere Werte auf. Während sich Vorarlberg besonders in Bezug auf die Lehrergesundheit positiv hervorhebt, berichten in Tirol Schüler sehr häufig von gutem Gesundheitszustand. Diese Trends zeigen sich zwar nicht durchgängig, aber doch so häufig, dass man von einer Tendenz sprechen kann.
In Bezug auf die Bewertung der Schulqualität zeigen sich über fast alle Dimensionen hinweg signifikante Unterschiede zwischen den Bundesländern. Das Ost-West Gefälle, das sich bei Gesundheit und Gesundheitsverhalten andeutet, wiederholt sich hier jedoch nicht. Am auffälligsten sind die über alle Bundesländer hinweg eher negativen Bewertungen der fachlichen Kooperationen und des sozialen Klimas im Kollegium durch die Lehrer sowie der Mitbestimmungsmöglichkeiten im Unterricht durch die Schüler.
Trotzdem erscheint aber auch länderübergreifende Kooperationen sinnvoll, etwa mit Bezug auf gemeinsame Standards in der Aus- und Weiterbildung, um österreichweit eine Harmonisierung zu erreichen.
Nähere Informationen zur Studie unter: www.hbsc.org oder http://lbihpr.lbg.ac.at.