Dr. Wilhelm Donner
ist Chefredakteur der Sozialen Sicherheit im
Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.
Liebe Leserinnen und Leser!
Am 18. November d. J. wurde der Masterplan Gesundheit des Hauptverbandes der Öffentlichkeit vorgestellt. Seither gab es zahlreiche Reaktionen und zwar von allen Seiten: Regierung, Parteien, Vertretern der Bundesländer, Interessensverbänden, Kammern, usw. Der überwiegender Tenor war positiv und zustimmend, aber der Masterplan erfuhr auch entschiedene Ablehnung, besonders durch die Ärztekammer, einem mächtigen Vertragspartner des Hauptverbandes.
Dabei will dieser Masterplan kein Präjudiz für Maßnahmen sein, die Anfang des Jahres 2011 bei einer nationalen Gesundheitskonferenz, wozu der Hauptverband alle beteiligten Systempartner einladen will, erörtert und dann bis Herbst vereinbart werden sollen. Ein langfristiger Konsolidierungsplan soll bei diesem Reformdialog erarbeitet werden und erste Schritte sollten bereits in die Verhandlungen zum nächsten Finanzausgleich einfließen.
Ein langjähriger Mitarbeiter der Sozialversicherung, Dr. Alfred Wurzer, schied aus einer weiteren Funktion aus und nicht zuletzt deshalb ehrte ihn der Hauptverband mit der Ehrennadel der österr. Sozialversicherung. Der ehemalige Direktor der Kärntner GKK hatte seit 2005 auch den Vorsitz des Vereins „SV-Wissenschaft“ inne (vormals Plattform „Forschung & Lehre) und übergab die Staffel nun an Dr. Martina Amler.
Die Fachbeiträge dieser Ausgabe befassen sich mit der in Kärnten initiierten „Medikamentenarena“ zum Themenkreis „Polypharmakotherapie“, mit einem finanzwissenschaftlichen Projekt der Universität Linz zu versicherungsmathematisch korrekten Pensionsabschlägen und zu einem – ebenfalls in Linz entwickelten und vom Hauptverband unterstützten – Projekt zur Vertragspartner-Analyse, verstanden als Benchmarking-Tool. Abschließend wirft der finnische Pensionsexperte Vidlund das Problem der innereuropäischen Vergleichbarkeit von Pensionsbeiträgen auf, die im Hinblick auf vermehrte Wanderungsbewegungen ganz neuen Bewertungskriterien unterzogen werden müssen.
Dr. Wilhelm Donner