Zukunft sichern. Public Health in der österreichischen Sozialversicherung
Am 18. und 19. Juni 2009 stand Graz ganz im Zeichen der öffentlichen Gesundheit: Hochkarätige Experten beschäftigten sich bei der „Werkstatt 09: Zukunft sichern“ mit der aktuellen und zukünftigen Gestaltung des Gesundheitssystems. Im Mittelpunkt des attraktiven Programms standen Vorträge und Workshops, die die Fragen nach den potenziellen Gesundheitsgewinnen und den Erfolgsfaktoren von Public Health-Programmen beleuchteten.
Josef Pesserl, Obmann der STGKK, der die Tagung gemeinsam mit dem steirischen Gesundheitslandesrat Mag. Helmut Hirt eröffnete, freute sich über mehr als 100 Teilnehmer aus dem In- und Ausland. Pesserl: „Der STGKK liegen die zahlreichen Initiativen zur Förderung der Gesundheit unserer Versicherten besonders am Herzen. Public Health bietet hier ein großes, spannendes Potenzial.“
Organisiert wurde die Tagung von der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse für den Verein „SV-Wissenschaft – Forschung und Lehre der österreichischen Sozialversicherung“, der sich um die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit wichtigen aktuellen Fragestellungen aus dem Gesundheitswesen und Sozialversicherungsbereich bemüht. Auch Dir. Dr. Alfred Wurzer, Leitender Angestellter der Kärntner Gebietskrankenkasse und Obmann des Vereins SV-Wissenschaft zeigte sich von der Tagung begeistert : „Mit der Werkstatt 2009 wurde Betroffenen und Akteuren im Gesundheitswesen die Möglichkeit geboten, Public Health zukunftsorientiert und modellhaft zu erörtern. Gewinner werden letztendlich die Patienten sein.“ Mag. Andrea Hirschenberger, Generaldirektorin der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse und Vorstandsmitglied des Vereins SV-Wissenschaft, verwies auf die gewaltigen Herausforderungen, mit denen das Gesundheitssystem konfrontiert ist: „Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Gesundheitsversorgung für unsere Versicherten bedarfsgerecht und kosteneffizient zu gestalten. Die Gesundheitsförderung in allen Lebensbereichen spielt dabei eine wichtige Rolle.“
Die Veranstaltung war einem besonders aktuellen Thema gewidmet: Das österreichische Gesundheitssystem steht vor großen, neuen Herausforderungen. Der medizinische und technologische Fortschritt der vergangenen Jahre sorgt zusammen mit den demographischen Verschiebungen in der Bevölkerungsstruktur für ständig steigende Kosten im Bereich der Gesundheitsversorgung. Bisher zielt das österreichische Gesundheitswesen vor allem auf die Behandlung und Heilung von bestehenden Krankheiten durch die ambulante und stationäre Versorgung ab. Dieses Modell kommt nun zunehmend unter Druck: Kapazitäten werden knapper, Kosten steigen.
Public Health bietet einen wichtigen neuen Ansatz in der Gesundheitsversorgung. Dabei steht die öffentliche Gesundheit, also die Förderung der Gesundheit aller Bevölkerungsschichten und -gruppen, im Mittelpunkt. Durch die Vorbeugung und Vermeidung von Krankheiten können die bestehenden Strukturen des Gesundheitssystems entlastet und dadurch Kosten reduziert werden.
Plenarreferat 1, Dir. Dr. Erich Schmatzberger (PDF, 1 MB)
Plenarreferat 2, Prof. Dr. P. H. Ahrens MPH
Plenarreferat 3, Dr. Matthias Wismar