Demenz ist eine Erkrankung des Gehirns, die vorwiegend im Alter auftritt. Dabei nimmt die geistige Leistungsfähigkeit immer weiter ab. Betroffen sind vor allem das Kurzzeitgedächtnis, das Denkvermögen, die Sprache und Motorik, bei einigen Formen auch die Persönlichkeitsstruktur.
Demenz verstehen
Bekanntestes und wichtigstes Symptom ist die Gedächtnisstörung. Am Anfang der Erkrankung ist das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt und Betroffene können sich neue Dinge nicht oder kaum merken. Im weiteren Verlauf verschwinden auch Inhalte des Langzeitgedächtnisses, sodass die Betroffenen zunehmend Fähigkeiten und Fertigkeiten verlieren, die sie sich im Laufe des Lebens angeeignet haben.
Stadien der Demenz
- Leichte Demenz
Anzeichen einer leichten Demenz sind leichte bis mittelschwere Gedächtnis- und/oder Orientierungsstörungen (die Person denkt z. B. länger nach oder kann sich nicht an die Inhalte kürzlich geführter Gespräche erinnern).
Öfters kommt es zu Schwierigkeiten bei Alltagshandlungen, sie können nicht mehr oder nur mühsam durchgeführt werden (Betroffene können z. B. den Haushalt nicht mehr bewältigen und gesellschaftlichen Aktivitäten nicht mehr alleine nachgehen).
- Mittelschwere Demenz
Eine mittelschwere Demenz ist durch stark ausgeprägte Gedächtnisprobleme (die Person kann sich z. B. nichts Neues mehr merken oder vergisst Erlebnisse innerhalb weniger Minuten wieder) sowie zeitliche Desorientierung (Betroffene wissen nicht mehr, welcher Monat oder welches Jahr gerade ist) gekennzeichnet.
Hobbys und die häusliche Arbeit werden vernachlässigt und Beschäftigungen außer Haus können nicht mehr alleine ausgeführt werden.
Betroffene benötigen manchmal Unterstützung bei der Körperhygiene und beim Anziehen.
- Schwere Demenz
Bei einer schweren Demenz verfügen Betroffene nur noch über einzelne Bruchstücke ihres Gedächtnisses und können diese nicht in einen zeitlichen Zusammenhang bringen. Mit dem Fortschreiten der Demenz können sie ihren Alltag in der Regel nicht mehr alleine bewältigen und zeigen starke Einschränkungen in ihren sozialen und praktischen Fähigkeiten.
Was tun bei Verdacht auf Demenz?
Vergesslich oder dement? Die Unterscheidung ist für Betroffene oder Angehörige oft schwierig. Erfahren Sie, wohin Sie sich bei Verdacht auf Demenz wenden können.
Erste Anlaufstelle bei Gedächtnisstörungen ist Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt. Sie bzw. er kann eine Fachärztin oder einen Facharzt (z.B. für Neurologie) hinzuziehen. Durch verschiedene Untersuchungen kann dann eine medizinische Diagnose gestellt und „ein bisschen Vergesslichkeit“ von einer Demenz unterschieden werden.
Je früher eine Demenz festgestellt wird, desto früher kann dem Fortschreiten entgegengewirkt werden. Betroffene können dann über einen längeren Zeitraum ihren Alltag selbständig gestalten.
Somit tragen die Früherkennung und eine rasche Diagnose deutlich zur Lebensqualität von Betroffenen und ihren Angehörigen bei.
Anlaufstellen zur Diagnostik
- Ihre Hausärztin bzw. Ihr Hausarzt
- Ihre Fachärztin bzw. Ihr Facharzt für Innere Medizin und/oder Neurologie/Psychiatrie
- Niedergelassene Klinische Psychologinnen und Psychologen
- Neurologische Ambulanzen in einem Krankenhaus in Ihrer Nähe
Lässt sich Demenz vorbeugen?
Verschiedene Faktoren können das Risiko für Demenz erhöhen. Viele davon lassen sich jedoch auch positiv beeinflussen: Wer beispielsweise wenig bzw. keinen Alkohol trinkt, ein gesundes Gewicht hat und die Cholesterin- und Blutzuckerwerte im passenden Bereich hält, senkt das Risiko einer Erkrankung.
Zudem spielt auch ein gesunder, aktiver Lebensstil eine Rolle: Bleiben oder werden Sie körperlich, geistig und sozial aktiv, um Demenz vorzubeugen. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) bietet ein breites Angebot an Programmen sowie zahlreiche Tipps für Ihre Gesundheit und Lebensqualität.
Nutzen Sie dazu unsere Informationen in folgenden Bereichen: