Impfen ist der wirksamste Schutz gegen bestimmte Infektionskrankheiten. Anlässlich des heutigen Weltgesundheitstags macht der Dachverband der Sozialversicherungsträger (DVSV) auf die Bedeutung von Impfungen als Präventionsmaßnahme aufmerksam. Die Sozialversicherung setzt sich mit der Bereitstellung unterschiedlicher Impfangebote – angefangen beim Öffentlichen Impfprogramm Influenza über das kostenlose Kinderimpfprogramm bis hin zur kostenlosen HPV Catch Up Impfung für Personen unter 30 – für eine Erhöhung der Impfquoten in Österreich ein. Auch beteiligt sich die Sozialversicherung neben Bund und Bundesländern seit 2024 am Österreichischen Impfprogramm für Erwachsene und trägt ein Drittel der Kosten.
„Insgesamt ist die Impfbereitschaft in Österreich im internationalen Vergleich leider relativ niedrig. Umso wichtiger ist es auch, dass wir uns als Sozialversicherung an österreichweiten Impfprogrammen beteiligen und uns aktiv dafür einsetzen, das Impfbewusstsein der Österreicherinnen und Österreicher zu stärken. Erfreulicherweise verzeichnen wir bei gewissen Impfungen, wie bei der Influenza-Impfung oder bei der HPV Catch Up Impfung, spürbare Zuwächse seit diese österreichweit als kostenlose Versichertenleistung zur Verfügung gestellt werden“, so die Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger, Claudia Neumayer-Stickler.
Steigerung bei Influenza-Impfungen um 15 Prozent
Dank dem Öffentlichen Impfprogramm Influenza, das 2023/2024 als gemeinsame Aktion von Bund, Bundesländern und Sozialversicherung geschaffen wurde, konnten die Zahl der österreichweit im e-Impfpass erfassten Influenza-Impfungen von der Impfsaison 2023/2024 auf die Impfsaison 2024/2025 um rund 120.000 Dosen auf fast 1 Million gesteigert werden (https://www.impfdaten.at/).
„Die Influenza-Impfung, für die wir gemeinsam mit Bund und Bundesländern die Kosten übernehmen, ist maßgeblich, um schwere Krankheitsverläufe zu vermeiden bzw. um eine Infektion unwahrscheinlicher zu machen. Während der ersten Saison des Öffentlichen Impfprogramms Influenza wurden insgesamt 828.568 Impfungen verabreicht und im e-Impfpass eingetragen. In der Impfsaison 2024/2025 waren es dann schon 952.583 Impfungen, die im e-Impfpass verzeichnet wurden. Das ist immerhin eine Steigerung um fast 15 Prozent. Dazu muss auch betont werden, dass nicht alle ausgelieferten Dosen im e-Impfpass vermerkt wurden, wir daher davon ausgehen müssen, dass die tatsächliche Influenza-Impfquote noch etwas höher ist. Klar ist aber auch, dass wir noch weitere Anstrengungen setzen müssen, um die Impfquote weiter zu steigern“, betont der stellvertretende Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger, Peter McDonald.
HPV Catch Up Impfung: Verdreifachung der Impfzahlen
Eine weitere positive Entwicklung ist seit der Einführung der gratis HPV Catch Up Impfung für unter 30-jährige Personen zu verzeichnen: Die HPV Catch Up Impfung wird seit Juli 2024 bis Dezember 2025 für Personen zwischen 21 und 30 Jahren kostenlos angeboten. „Bemerkenswert ist, dass das kostenlose Angebot bereits im ersten Monat sehr gut angenommen wurde. Im Juli 2024 haben sich insgesamt 22.500 Personen gegen HPV impfen lassen. Das sind in etwa dreimal so viele Personen wie im Juli 2023, als es das kostenlose Angebot noch nicht gab. Gebärmutterhalskrebs fordert in Österreich nach wie vor in etwa 140 Todesopfer pro Jahr. Umso wichtiger ist die HPV Catch Up Impfung als gemeinsame Maßnahme der Sozialversicherung, des Bundes und der Bundesländer, die das Risiko für Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90 Prozent senkt“, so Neumayer Stickler weiter.
90 Millionen jährlich für weitere Impfangebote
Dem Dachverband der Sozialversicherungsträger ist es ein Anliegen, sich im Rahmen der finanziellen Mittel aus dem Finanzausgleich für eine Ausweitung des öffentlichen Impfangebots einzusetzen. „Wir haben uns im Rahmen des Finanzausgleichs mit Bund und Bundesländern darauf geeinigt, 90 Millionen Euro jährlich für öffentliche Impfprogramme bereitzustellen. Die Influenza-Impfung ebenso wie die HPV Catch Up Impfung, deren Kosten gemeinschaftlich von Bund, Sozialversicherung und Bundesländern getragen werden, waren erste wichtige Schritte auf diesem Weg. Gemeinsam mit unseren Zielsteuerungspartnern arbeiten wir aktuell daran, zeitnahe weitere Impfungen über das Impfprogramm kostenlos zur Verfügung stellen zu können. Impfungen sind und bleiben die beste Prävention gegen Infektionskrankheiten“, betonen die beiden Vorsitzenden der Konferenz der Sozialversicherungsträger abschließend.