Poster in englischer Sprache, präsentiert am 18. Europa-Kongress der ISPOR, 9.-11.11.2015
Die deutlichen Ausgabensteigerungen der österreichischen Krankenversicherungsträger für Heilmittel in letzter Zeit sind zu einem Großteil auf hochpreisige Medikamente zurückzuführen. Dabei dominieren die neuen Medikamente zur Behandlung der Hepatitis C (direkt agierende antivirale Mittel, DAAs), die im Jahr 2014 mit Kosten von €64 Mio.* für 42% der gesamten jährlichen Ausgabensteigerung von €152 Mio. (+5,8%) verantwortlich waren. Die direkten oralen Antikoagulantien (DOAKs) trugen mit einem Zuwachs von €24 Mio. zu 16% der Ausgabensteigerung bei.
Die kostenintensivste chemische Untergruppe (4. ATC-Ebene) war 2014 nach wie vor jene der TNF-α-Blocker, die z.B. bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden (L04AB, €164 Mio.).
Im ersten Halbjahr 2015 belief sich die Ausgabensteigerung auf 7,7%, wobei auf die DAAs die Hälfte des Kostenzuwachses entfiel. Die Kostensteigerung der DOAKs verringerte sich, während jene der Antineoplastika (Krebsmittel) und der TNF-α-Blocker zunahmen.
Diese Entwicklungen stellen eine finanzielle Herausforderung für das österreichische Krankenversicherungssystem dar, nicht zuletzt in Zeiten eines verhaltenen Wirtschaftswachstums sowie in Anbetracht weiterer hochpreisiger Medikamente in der Pipeline.
* Ausgaben der 19 KV-Träger im niedergelassenen Bereich gemäß Kassenverkaufspreis (KVP) exkl. USt., Datenbasis Maschinelle Heilmittelabrechnung.