Die wichtigste Aussage dieser Studie ist, dass COPD isoliert werden kann, nicht aber Asthma. Für die Isolation von COPD kann ein Grenzwert angegeben werden, der nicht die Information der Diagnosen J44 oder J45 benötigt, sondern die Information der Summe der ATC codes
R03BB04,
R03BA01, R03BA02, R03BA05,
R03AC12, R03AC13 R03CC12, R03CC13,
R03AK06, R03AK07
für die betrachtete Person. Liegt diese Summe im 2-Jahreszeitraum über 20 (im Jahreszeitraum über 10), dann ist das ein starkes Indiz für COPD. Aus den Daten für 2006 und 2007 konnten auf diese Weise 40000 Personen identifiziert werden. Diese Schranke bzw. diese Aussagen sind nur gültig für Personen über 40 Jahre.
Die getroffenen Aussagen sind abhängig von den zugrunde liegenden Daten, also von der Qualität der ATC Kodierung, und vor allem von der Zuverlässigkeit der ICD codes J44 und J45. Bei vielen Personen treten beide codes auf, was eine Isolation von COPD erschwert. Der gewonnene Grenzwert ist bewusst relativ hoch gewählt, sodass die Wahrscheinlichkeit, eine Person mit COPD zu detektieren, deutlich höher ist als die Wahrscheinlichkeit, dass diese Person Asthma hat. Würde der Grenzwert verringert werden, dann könnten zwar mehr Personen isoliert werden, aber das Risoko von “false positives”, also Personen mit Asthma, wird höher.