ABSTRACT
Ergebnisse
Die Psychopharmaka-Verordnungen in Österreich weisen das interessante Muster auf, dass die Kosten pro Medikamentenpackung der Frauen deutlich niedriger sind als jene der Männer. Anhand von Abrechnungsdaten der 13 größten österreichischen Krankenversicherungsträger wurde der Frage nachgegangen, worauf die Differenz in den Kosten pro Verordnung zwischen Männern und Frauen beruht. Entgegen der nahe liegenden Vermutung ist der Hauptgrund nicht der, dass Männer höherpreisige Wirkstoffe verordnet bekommen, sondern dass sie im Durchschnitt deutlich höhere Wirkstoffstärken erhalten, welche in der Folge höhere Kosten pro Tablette und somit höhere Kosten pro Verordnung aufweisen.
Methodik
Anhand von Kennzahlen, die aus Abrechnungsdaten für Psychopharmaka stammen, wird der geschlechtsspezifische Unterschied in den Kosten pro Verordnung erhoben und mögliche Gründe dafür eruiert. Diese Kennzahlen bilden Charakteristika der Verordnungen ab, die über die Kosten pro Packung hinausgehen. Sie beziehen sich auf die Packungsgröße (Anzahl an Tabletten), die Wirkstoffstärke (Dosierung) und die Kosten pro gewünschter Einheit. Ein möglicher Fremdeinfluss durch geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Rezeptgebührenbefreiung wird durch die Subanalyse von Packungen mit Kosten über der Rezeptgebühr eliminiert.
Zuletzt aktualisiert am 11. März 2015